Tinte, Feder, geheime Lettern – eine Frau schreibt Geschichte.
Clara ist Schreiberin. Sie kann, was im Mittelalter kaum eine Frau und nur wenige Männer beherrschen – mit Feder und Tinte Worte festhalten. Und sie erkennt die Macht der Worte.
Im 15. Jahrhundert wächst Clara als Tochter des Augsburger Notars Bartholomäus Hätzler auf und lernt bei ihm Lesen und Schreiben. In ihrer Jugend erlebt sie ein Ritterturnier, das wirklich 1442 in Augsburg stattfand, verbringt Zeit im Bad und bei Tänzen und begegnet bedeutenden Augsburger Persönlichkeiten der damaligen Zeit. Eine wichtige Rolle spielt Barbara Bäsingerin, die Mutter des Jakob Fugger des Reichen. Als Clara sich in den verheirateten Buchmaler Johann Bämler verliebt, muss sie mit ihm aus der Fugger-Stadt Augsburg fliehen. In Mainz finden sie Arbeit in Johannes Gutenbergs Werkstatt und erlebt die Erfindung des Buchdrucks hautnah mit. Gutenberg fürchtet Konkurrenten, die seine bahnbrechende Erfindung stehlen wollen. Denn der Buchdruck wird die Welt verändern. Als Clara einen Verräter entdeckt, gerät sie selbst in Gefahr. Wird Gutenberg ihr glauben? Kann sie auf Johann zählen? Clara muss einen Weg finden, ihre eigene Geschichte zu schreiben.
Clara Hätzlerin hat es wirklich gegeben. Sie lebte von 1430 bis ca. 1476 in Augsburg und ist die einzige uns bekannte Lohnschreiberin aus dieser Zeit. Noch heute gibt es acht ihrer Handschriften in den Bibliotheken Europas. Birgit Herold erweckt ihr bemerkenswertes Schicksal zum Leben und lässt uns eintauchen in das Augsburg der Fugger und Welser.
17:45 Uhr Einlass
18:00 Uhr Kurzführung – »Die vergessenen Frauen der Fugger – oder: Wie Barbara Bäsinger das Firmenvermögen vervierfachte« (30 Minuten)
19:00 Uhr Lesung mit Birgit Herold: »Die Schreiberin«
ab 20:00 Uhr Ausklang und Austausch mit Birgit Herold
12 € | 10 € erm.
inkl. Museumseintritt