s i e b e n
Geschichte ist ein dynamischer Prozess.
Wir können ein und den selben Gegenstand tausend Mal
betrachten und immer wieder etwas Neues erkennen.
SIEBEN war eine künstlerische Intervention und Sonderausstellung,
die vom Künstler*innen-Kollektiv BLUESPOTS PRODUCTIONS
gemeinsam mit dem Museum erarbeitet wurde.
Ziel war es, die in Augsburg weit verbreitete glorifizierende und
eurozentristische Sicht auf die Fugger und Welser zu hinterfragen.
Mit pinken TEXT-TAPES wurde auf den Wandel von Sprache und
Wahrnehmung in der gesamten Ausstellung hingewiesen.
Das Projekt SIEBEN fragte:
Wer SIEBT die Fakten aus?
Wer bestimmt die Sprache und damit
die Wahrnehmung?
Und was wird wohl in den kommenden
SIEBEN Jahren unsere Wahrnehmung erschüttern?
Während der Intervention (Oktober 2022 – August 2023) befanden sich SIEBEN Audiostationen im Museum, die uns erlauben, mit anderen Augen auf unsere Geschichte zu blicken.
SIEBEN Stationen, sechs unterschiedliche Stimmen: die SIEBTE Stimme könnte deine sein!
Zum Nachhören
SIEBEN
Die künstlerische Intervention SIEBEN wurde ermöglicht durch das Förderprogramm NEUSTART Kultur Programm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Petra genannt, Leonie geworden, Pichler, 38
Autorin und Regisseurin
»Jahrelang bin ich durch Museen gegangen und dachte, dass ich Geschichte anschaue. Vergangenes. Kunst- und Menschheitsgeschichte. Dass Museen Geschichte darstellen. (…)
Wird es doch auch. Oder?«

Nicki Kudzanai Weber, 33, Schwarz
einen radikalen Humanismus durch-denkend
»Als Schwarze Person verbinde ich ein Unbehagen mit der Institution ‚Museum‘. Denn das Museum ist ein Ort der Repräsentation. (…) In unserem Kontext eine europäische Geschichte, eine deutsche Geschichte, eine Augsburger Geschichte.«

Jürgen Neumann, 64
seit 1985 mit Begeisterung altmodisch
»2020 aber zogen über ›meinem‹ Museum dunkle Wolken auf. (…) Sind die Fugger und Welser nicht nur berühmt, sondern auch berüchtigt? Meine ehrliche Antwort: sowohl, als auch – mal mehr, mal weniger!«

Hannah Ankenbrand, 15
Schülerin, Holbein-Gymnasium
»Ein Fortschritt – häufig assoziiert mit höher, schneller, weiter: immer mehr in immer kürzerer Zeit. Doch ist das wirklich alles? Oder kann ein Fortschritt auch manchmal Rückschritt bedeuten?«

Einfach nur Lutz
Aktivistin, Schauspielerin, privilegiert und unterdrückt oder anders ausgedrückt:
Hautfarbe weiß – Geschlecht »weiblich«, Herrschaftsstrukturen ablehnend
»Wie viele Frauen hast du in dieser Ausstellung entdeckt? Gerade siehst du zwei vor dir in den Bilderrahmen. Aber sonst? Hast du dir diese Frage schon gestellt, bevor ich dich gefragt habe?«

Wiebke Schreier, 50, Romanistin &
Katharina Dehner, 32, Historikerin
Das Museumsteam: offen für inspirierende Perspektiven von außen
»Derzeit tut sich in dem Bewusstseinsprozess über die Aufgabe der Museen unheimlich viel: Welche Rolle haben sie heute, und wie wird diese Rolle ausgefüllt?
Das Grundproblem der Einrichtung Museum bleibt sicherlich, aktuelle, hoch brisante – auch verflixt sensible Themen wie Kolonialismus und Rassismus einzubinden. Aber wie?«

Hier kannst du deine Aufnahme einsprechen.
Wie möchtest du dich vorstellen?
Wie ist dein Blick auf das Museum und die Geschichte(n)?
Die Audio-Datei darf bis zu 5 Minuten lang sein und wird per Zufallsgenerator im Museum veröffentlicht.
Wir freuen uns auf deine Perspektive!
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