Ausstellungstipps

Ausstellungstipps

Vom 28. August bis zum 28. November heißt es im Maximilianmuseum: Stiften gehen! Wie man aus Not eine Tugend macht.

Wer kennt sie nicht: Die Fuggerei in Augsburg. In diesem Jahr ist es 500 Jahre her, dass Jakob Fugger der Reiche die älteste Wohnsiedlung der Welt gestiftet hat. Und das in einer Zeit, die als „Goldene Zeit“ in das Gedächtnis der Stadt eingegangen ist. Man fragt sich unwillkürlich: Wie passt diese glänzende Epoche mit einer Wohnraumstiftung für „arme Leut“ zusammen? Oder: Was für eine Gesellschaft macht Stiftungen wie diese notwendig? Fragen, denen die Ausstellung „Stiften gehen! Wie man aus Not eine Tugend macht“ nachgeht.

Obwohl die Zeit der Fuggerei-Stiftung weit weg scheint, zeigen sich bei genauem Hinsehen erstaunliche Parallelen zu der von der Corona-Pandemie geprägten Gegenwart: Auch damals waren die Menschen Klimawandel, Seuchen und einem unaufhaltsamen Wertewandel ausgesetzt. Wie man vor 500 Jahren auf diese Krisen reagiert hat, was Stiftungen damit zu tun haben und welche urmenschlichen Phänomene uns über die Zeiten verbinden, wird die Ausstellung erlebbar machen.

 

Parallel dazu findet im gleichen Zeitraum im Diözesanmuseum die Ausstellung 1521 statt:

1521 war ein besonderes Jahr: Magellans Weltumsegelung, die Eroberung Mexikos durch die Spanier unter der Führung von Hernán Cortés, der Reichstag von Worms mit der darauffolgenden Bannung Martin Luthers, sein Aufenthalt auf der Wartburg mit dem Beginn der Übersetzung des Neuen Testamentes sowie die Eroberung Belgrads durch die Osmanen.

Die Jubiläumsausstellung der Kunstsammlungen und Museen Augsburg akzentuiert die sozialgeschichtlichen Konstellationen im Stiftungsjahr; die Ausstellung im Diözesanmuseum St. Afra weitet den Blick auf den weltgeschichtlichen Kontext in jenem denkwürdigen Stiftungsjahr: Insbesondere die großen Handelsfamilien der Fugger und Welser nahmen erheblichen Einfluss auf wirtschaftliche, politische, religiöse und kulturelle Vorgänge.

Die Ausstellung bietet Einblicke in verschiedene Seefahrten und ihre Handelsgüter, in den Kulturaustausch mit Azteken und Osmanen sowie in Luthers Vorstellungen, die in der Bannung auf dem Reichstag in Worms scheinbar ein vorläufiges Ende fanden. Sie vermittelt ein lebendiges Bild einer der interessantesten Epochen der Weltgeschichte: Navigationsinstrumente und Gewürze, Papageien und Federbilder, Flugschriften und Waffen sind einige der Kunstwerke, durch die diese globalen Verflechtungen in vielfältiger Weise anschaulich werden.