Afrikas Kampf um seine Kunst
Mit Bénédicte Savoy ist es im Sommersemester 2024 gelungen, eine der politisch einflussreichsten Kunsthistorikerinnen für die Internationale Gastdozentur des Jakob-Fugger-Zentrums der Universität Augsburg zu gewinnen. Sie hat den französischen Präsidenten Emmanuel Macron beraten und breit zur kolonialen Geschichte geforscht. Ihre Vorträge in Augsburg sind dem Thema „Afrikas Kampf um seine Kunst“ gewidmet.
Schon seit den 1960er Jahren versuchen afrikanische Intellektuelle, Politiker und Museumsleute die während der Kolonialzeit massenweise in europäische Museen verbrachte Kunst nach Afrika zurückzuholen. Im Sinne einer postkolonialen und postrassistischen Solidarität wurden sie in ganz Europa dabei anfangs unterstützt von Politiker:innen und Journalist:innen, Akademiker:innen und Museumsschaffenden. Am Ende jedoch war der Kampf nicht nur vergebens, er wurde auch erfolgreich vergessen gemacht. Auf der Grundlage von unzähligen unbekannten Quellen aus Europa und Afrika erzählt Bénédicte Savoy die gespenstische Geschichte einer verpassten Chance, einer Niederlage, die heute mit umso größerer Wucht auf uns zurückschlägt. Seit 2017 wird das Thema in Europa erneut diskutiert. Doch wo stehen wir heute?
6. Juni 2024, 18:30 Uhr
Podiumsgespräch „Afrikas Kampf um seine Kunst“
mit Drossilia Dikegue Igouwe, Universität Augsburg,
Dr. Heidrun Lange-Krach, Städel-Kooperationsprofessur Goethe Universität Frankfurt,
PD Dr. Richard Hölzl, Provenienzforschung Museum Fünf Kontinente München,
Dr. Karl Borromäus Murr, Direktor des Staatlichen Textil- und Industriemuseums Augsburg (tim).
Moderation: Nicki K. Weber (Universität Augsburg)
Universität Augsburg, Gebäude H (Jura), Hörsaal 1009
7. Juni 2024, 10:00 Uhr
Workshop für Interessierte zum Thema: „ Atlas der Abwesenheit. Kameruns Kulturerbe in Deutschland“ und Augsburg
Fugger und Welser Erlebnismuseum, Äußeres Pfaffengässchen 23, 86152 Augsburg