Die Bauernkriege gelten als »Revolution des kleinen Mannes«. Ein zentrales Ereignis gab es nicht. Regional verstreut erhoben sich Bauern und Städter gegen die Ausbeutung durch die privilegierten Stände. Auch in Oberschwaben: Die Zwölf Artikel, 1525 in Augsburg gedruckt, fassen die Beschwerden gegen die Obrigkeit zusammen und gelten heute als Meilenstein auf dem Weg zu demokratischen Rechten.
Noch erfolgreicher waren die Aufständischen in der Tiroler Alpenregion. Sie übernahmen die Macht im Fürstbistum Brixen und erreichten die Einberufung eines Landtags in Innsbruck (von dem uns das Zeugnis des bayerischen Gesandten und Memminger Antoniterpräzeptors Kaspar von Leuzenbronn erhalten geblieben ist) ohne Beteiligung des Klerus. Ergebnis war eine fortschrittliche Tiroler Verfassung, die dennoch nur einem kleinen Teil der Bevölkerung Vorteile brachte.
Viel weiter ging der Anführer des Tiroler Aufstands. Michael Gaismair legte mit seiner 1526 geschriebenen »Landesordnung« den Entwurf einer Republik vor: eine Gesellschaft von Gleichen, ohne Stände, ohne Monarch; ihrer Zeit weit voraus.
Ralf Höller ist Historiker mit Schwerpunkt auf sozialen Bewegungen und arbeitet als freier Autor. Von ihm erschien zuletzt Die Bauernkriege 1925/26. Vom Kampf gegen Unterdrückung zum Traum einer Republik.
17:45 Uhr Einlass
18:00 Uhr Kurzführung – »Luther – Fugger – 1525« (30 Minuten)
19:00 Uhr Lesung mit Ralf Höller: »Die Bauernkriege 1525/26«
ab 20:00 Uhr Ausklang und Austausch mit Ralf Höller
12 € | 10 € erm.
inkl. Museumseintritt