Neustart im Museum

Neue Perspektiven

Motiv Weltkarte, Sebastian Münsters Cosmographia 1544, Staats- und Stadtbibliothek Augsburg

Die folgen des europäischen kolonialismus

Europäische Handelsgesellschaften trieben ab dem 15. Jahrhundert die Kolonialisierung außereuropäischer Regionen aus wirtschaftlichen Interessen finanziell maßgeblich voran.
Auch fernab von Küstenstädten profitierten Kaufleute, wie die Fugger und Welser aus Augsburg, enorm von den in ihren Augen zusätzlichen Rohstoffquellen und neuen Absatzmärkten.

Durch die rücksichtslose Ausbeutung der westafrikanischen Küste und des amerikanischen Kontinents wurden die Grundlagen des transatlantischen Handels mit versklavten Menschen gelegt. Von diesem Handel profitierten sowohl die Fugger als auch die Welser mit klingender Münze.

 

Die Folgen des europäischen Kolonialismus und des transatlantischen Menschenhandels sowie des damit einhergehenden Rassismus sind bis heute greifbar, worauf ganz aktuell die Bewegung »Black Lives Matter« verstärkt aufmerksam macht.

 

Alles, was in der Gegenwart passiert, hat seine Wurzeln in der Vergangenheit. Wenn wir als globale Gemeinschaft eine Zukunft ohne Rassismus gestalten möchten, müssen wir die Irrtümer und Verbrechen der Vergangenheit erkennen und gemeinsam überwinden.

Das Fugger und Welser Erlebnismuseum hat sich zum Ziel gesetzt, neue Gedanken und Handlungsweisen für die Zukunft anzustoßen. Das Museum möchte seit jeher ein Ort des Austauschs und der Begegnung sein. Hierbei soll der Dialog im Zentrum stehen.

 

Um in Zukunft verstärkt multiperspektivische Akzente zu setzen, überarbeitet das Museum mehrere Bereiche der Dauerausstellung. Ab dem Sommer wird es für Schulklassen eine neue Themenführung sowie einen Workshop geben. Während der Afrikanischen Wochen finden Veranstaltungen auch bei uns statt.

 

Außerdem lässt sich das Museumsteam in Kooperation mit dem städtischen Büro für gesellschaftliche Integration schulen: Warum sind bestimmte Begriffe und Denkweisen rassistisch, auch wenn wir es nicht merken? Mit welchen Erfahrungen haben People of Color im Alltag zu kämpfen? Wie können wir alle zu einer gleichberechtigteren Sicht auf Geschichte beitragen?

 

Zusammen mit Ihnen möchten wir uns auf den Weg machen – in Richtung mehr Verständnis, besseren Austausch, neue Perspektiven.

 

Sie möchten mit uns zusammen daran arbeiten? Wir freuen uns über Ihre Ideen per E-Mail an das Museum.

 

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